Atem und Psychosomatik

 
   

 "In der Atmung äussert sich  
  die persönliche Seinsweise 
  und Befindlichkeit.
Atmen ist also nicht nur eine physiologische Funktion, die im Interesse der Erhaltung des Organismus gesichert und geregelt ist. Sie ist eine fundamentale Weise des Sich-Verhaltens, sie ist eine Weise des Austausches und des Gleichgewichtes zwischen Individuum und Welt." 
(In: Psychosomatische Medizin; von W. Bräutigam, P. Christian, M. von Rad;  6. Auflage 1997)
In die Atemtherapie finden Menschen mit körperlichen sowie seelischen Symptomen. Da die Konfliktverarbeitung oft auf die Körperebene verlagert ist, ist die Arbeit am Atem prädestiniert für die Behandlung von Beschwerden, die ihre Ursache auf einer tieferen Ebene haben, denn der Atem erreicht den Menschen als Ganzes.
Hierbei ist die Erfahrung, dass die persönliche Befindlichkeit durch eigene Massnahmen positiv beeinflusst werden kann, ICH-stärkend.
Die Atemlehre geht davon aus, dass dem Menschen eine Selbstheilungstendenz innewohnt. Diese wird in der Atemtherapie unterstützt und gestärkt.
Die Atemtherapie nach Middendorf erzielt beachtliche Erfolge bei Hyperventilationen, Angst- und Panikstörungen, bei Prüfungsängsten und Redeangst. Auch bei Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen, die psychisch bedingt sind, sowie bei Rückenbeschwerden psychosomatischer Natur.
Bei Stresssymptomen, Burn-out, Schlaflosigkeit und Depressionen kann Atemtherapie nach Middendorf die geeignete Therapie sein. Oft begleitend zu einer Psychotherapie oder, je nach Schweregrad, auch als alleinige Therapie.
Der Atem reagiert auf jede Bewegung, auf jede Berührung, auf jedes Gefühl. Der Klient wird über den Atem in seinen tieferen Ebenen angesprochen, in denen seine Kräfte zur Selbstheilung liegen. Diese können erlebt und bewusst werden. Es entsteht eine neue Wahrnehmung für sich selbst und für seine Körpersignale.
Darin liegt auch eine prophylaktische Bedeutung der Atem-Körpertherapie.